Das Walmdach hat im Gegensatz zum Satteldach nicht nur auf der Traufseite, sondern auch auf der Giebelseite geneigte Dachflächen. Die Dachfläche oberhalb der Giebelseite wird der Walm genannt.
Ein vollständiger Walm ersetzt den Giebel, die Wände schließen daher rundherum auf gleicher Höhe ab und ein rechteckiges Gebäude hat vier Dachflächen. Ein Walmdach hat stetig einen Dachfirst. Wenn sich die vier Dachflächen in einer gemeinsamen Spitze berühren, spricht man von einem Zeltdach bzw. Pyramidendach.
Durch die geneigten Dachflächen hat der Wind weniger Angriffsfläche und die Windlast auf die Konstruktion wird verringert. Die Gratsparren bilden zusammen mit Sparren, Schiftern und Pfetten (bzw. Mauerlatte) Dreiecke in der Dachfläche, die das Dachtragwerk aussteifen.
Es gibt auch halbe Formen des Walmdaches, diese werden Halbwalm, Schopfwalm oder Krüppelwalm bezeichnet, weil sie nicht vollständig ausgebildet sind oder einen Schopf haben.
Pultdach
Ein Pultdach hat nur eine geneigte Dachfläche. Die untere Kante ist die Dachtraufe, die obere der Dachfirst. Die Wand am First wird die Hohe Wand genannt. Die normale Konstruktion ist ein einseitig geneigtes Pfettendach. Pultdächer haben meistens eine geringe Neigung.
Üblicherweise wurden Pultdächer für die Bedachung von Garagen, Produktions- und Lagerstätten oder Nebengebäuden verwendet. Heutzutage werden sie aber immer häufiger als Hauptdach für Wohngebäude verwendet. Bei Wohnhäusern wird der Wohnraum unter dem Dach durch ein nur leicht geneigtes Pultdach besser nutzbar. Da das Pultdach einfach zu errichten ist, ist es auch kostengünstig. Die Ausrichtung richtet sich normalerweise zur Wetterseite (Nordwest) hin, um Wind, Regen und Schnee abzuhalten. Pultdächer, mit einer Solar-Warmwasseraufbereitung oder Photovoltaikanlage sind hingegen möglichst zur Sonnenseite ausgerichtet. Eine Neigung von 32° ist optimal für feststehende Photovoltaikmodule. Im Sommer bietet das Dach eine gute Verschattung.
Pultdächer können neben Dachziegeln und Schiefer auch mit Dachpappe oder Blech gedeckt werden. Im Falle von gebäudeintegrierter Photovoltaik (GiPV) bilden die Photovoltaikmodule zugleich auch die eigentliche Dachabdeckung, bzw. Dachhaut.
Durch die Bauweise und Dachschräge hat das Pultdach einen zuverlässigen Wasserabfluss bei Regen und somit geht eine automatische Selbstreinigungsfunktion der Dachschindeln einher.
Mansardendach
Bei dieser Dachform sind die Dachflächen im unteren Bereich abgeknickt, so dass die untere Dachfläche über eine wesentlich steilere Neigung verfügt als die obere. Dadurch entsteht weiterer Wohnraum für eine oder mehrere Mansarden. Dabei können eine, zwei (Mansardgiebeldach) oder alle 4 Dachseiten (Mansardwalmdach) abgeknickt sein. Letzteres findet man häufig bei einzelstehenden Bauwerken des Barocks und der 1920er Jahre.
Konstruiert wird sie meist als Sparrendach mit stehendem oder liegendem Stuhl im Mansardgeschoss und einfachem Sparrendach (auch mit Kehlbalken) darüber.
In den 1980er und 1990er Jahren erlebte die Dachform ein Comeback, besonders im Siedlungsgürtel von Großstädten. Der Vorteil dieser Dachform ist die verbesserte Nutzbarkeit von Dachgeschossen in Häusern mit mehr als zwei Vollgeschossen . Der Nachteil von Mansarddächern ist aber die aufwändigere und anfälligere Dachkonstruktion sowie die eingeschränkte Nutzbarkeit für Solarenergie (Fotovoltaik und Solarthermie).
Bogendach
Ein Bogendach ist ähnlich dem Tonnendach, jedoch im Gegensatz dazu weniger gewölbt. Es wird meistens aus einem bombierten, gebogenen Blech hergestellt. Ein elliptischer Querschnitt wirkt sehr ansprechend.
Ein Bogendach wird häufig verwendet, wenn ein Flachdach nicht gewünscht ist und ein Tonnendach auf Grund der Höhe nicht gebaut werden kann. Man sieht diese Dachform oft bei Carports.