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 Blockhaus  [-]

Mit einem “Blockhaus” assoziieren viele Menschen ein romantisches, einsames Haus im Wald. Das entspricht aber nicht ganz der Realität.

Die Blockbauweise zählt zu den ältesten Holzbauweisen überhaupt und ist traditionell vorwiegend in den skandinavischen Ländern zu finden.  Jedoch steigt die Nachfrage mitteleuropäischer Bauherren stetig.

Das Haus aus einfachen Holzbalken oder Stämmen

Charakteristisch ist die Herstellung aus runden oder gehobelten, waagerecht liegenden Holzbalken, die sich an den Ecken überblatten. Die unterschiedlichen Typen unterscheiden sich in der Querschnittsform der Holzbalken und in der Eckausbildung. Für die heutigen Wärmeschutzanforderungen ist die Holzdicke alleine nicht ausreichend. Somit muss man an den Innenseiten eine zusätzliche Wärmedämmung anbringen und diese dann beplanken, je nach Geschmack aus Holz oder Gispkarton.

Nicht alles muss aus Holz sein

Wände aus Holz lassen die Innenräume oft düster und schwer wirken, passen optisch aber am besten zum Blockhaus. Jedoch können sich Ausbesserungsarbeiten bei holzverschalten Wänden mühsam gestalten. Zum Beispiel nachträgliche Installationsarbeiten wie die Anbringung einer neuen Steckdose oder das Verschließen von Bohrlöchern.

Gipskartonverkleidungen gewährleisten nicht nur den Brandschutz, sondern haben auch einen fertigen, streichfähigen Untergrund, der verschiedenste Möglichkeiten der Innenraumgestaltung bietet. Weiters können Bohrlöcher einfach gemacht und wieder zugespachtelt werden.

Bei beiden Arten der Innenverkleidung wird aber eine Dampfsperre benötigt, die das Eindringen von Feuchtigkeit aus den Innenräumen in die Wärmedämmschicht verhindert. Wenn man diese bei Ausbesserungsarbeiten beschädigt, muss man sie wieder sorgfältig instandsetzen.

Tramdecken für Blockhäuser

Früher wurden Dippelbaumdecken gemacht, bei denen Holzbalken nebeneinander gelegt und miteinander verdübelt wurden. Aufgrund des hohen Materialbedarfs, werden aber heutzutage Tramdecken eingebaut. Dafür verlegt man Holzbalken in einem Abstand von etwa 70 Zentimeter

Die Deckenausbildung erfolgte bei Blockhäusern ursprünglich ebenso wie die Wände. Bei den so genannten Dippelbaumdecken wurden Holzbalken nebeneinander gelegt und miteinander verdübelt. Da diese Bauweise jedoch einen hohen Materialbedarf erfordert, werden in Blockhäusern heute in der Regel Tramdecken eingebaut. Für die Erstellung von Tramdecken verlegt man Holzbalken im Abstand von etwa 70 Zentimetern. Eine darauf angebrachte Bretterlage trägt den Fußbodenaufbau, die Unterseite wird verschalt. Als Fußbodenaufbau wird häufig ein Holzfußboden auf einer Lage Beschüttung verwendet. Im Sanitärbereich, in dem Fliesen verlegt werden, wird ein Estrich gemacht.

Fichtenholz oder Kiefernholz ist gut geeignet

Holz ist ein leicht zu bearbeitendes Material und kann in jede gewünschte Form gebracht werden. Es ist ein Naturprodukt, das in Europa beinahe unbegrenzt verfügbar ist.

Oftmals wird Fichten- oder Kiefernholz für den Bau von Blockhäusern verwendet. Diese Holzarten garantieren relativ kurzen Transportweg und daher eine günstige CO2-Bilanz. Die Wälder wachsen in 60 bis 80 Jahren heran und binden das CO2 im Holz und geben es als Sauerstoff an die Umgebung ab, anstatt es zu produzieren. Des Weiteren hat Holz eine gute wärmedämmende Eigenschaft im Vergleich zu anderen Baumaterialien. Aus diesem Grund lassen sich Holzhäuser im Winter leicht beheizen.

Gute Dämmeigenschaften

Mit dem natürlichen Baustoff Holz ist ein energieeffizientes Wohnen möglich, da er gute Dämmeigenschaften besitzt. Alleine das behagliche Ambiente, das vom Material ausgeht, verleiht den Bewohnern eines Holzhauses im Winter ein höheres Wärmeempfinden als Steinwände. Da Holz kein guter Wärmeleiter ist, ist die Grundtemperatur im Sommer angenehm kühl.

Schnell aufgebaut

Ein weiterer Vorteil von Blockhäusern ist die kurze Bauzeit, denn ein Holzhaus kann in nur wenigen Wochen aufgestellt werden, was zeitgleich eine Ersparnis bei den Lohnkosten mit sich bringt. Das Raumklima in einem Holzhaus wird als gesund angesehen, da Holz Schadstoffe aus der Umgebung absorbiert. Weiters werden unangenehme Gerüche absorbiert und es herrscht immer ein angenehmer Duft.

Gutes Raumklima und wenig Schimmelanfällig

Blockhäuser sind sehr brandbeständig, wenn es sich nicht um einen langandauernden, lodernden Brand handelt. Während ein Feuer an einem Massivhaus enormen Schaden verursachen kann, kann ein Blockhaus aus geschälten Stämmen mit relativ geringen Kosten renoviert werden.

Während in Massivhäusern sehr viele Stellen anfällig für Schimmelbildung sind, ist dies in einem Blockhaus nicht der Fall. Massives Holz hat die Fähigkeit, überschüssige Feuchtigkeit bis zu einem gewissen Grad in seinen Poren zu speichern. Im Massivhaus dagegen kondensiert Feuchtigkeit an den Wänden und begünstigt die Ansiedlung von Schimmelpilzen.

Ein Blockhaus verstaubt im Grunde nicht in der Art und Weise, wie es bei Steinhäusern der Fall ist. Staub kann sich nur schwer auf den Holzoberflächen im Haus absetzen. Und im Falle eines Erdbebens tragen Holzhäuser meistens weniger Schäden davon als Massivhäuser, da sie beweglich sind und Erdbebenstöße besser abgefangen werden können.

Viel Erfahrung ist gefragt

Die natürliche Beschaffenheit des Baustoffs Holz bringt aber auch einige typische Eigenschaften mit sich, die als negativ betrachtet werden können. Holz “arbeitet”, was zur Folge hat, dass Häuser aus Holz sich setzen. Bei Zimmermännern und Monteuren erfordert es eine Menge an Erfahrung, ein Blockhaus so aufzustellen, dass es sich nur minimal und gleichmäßig setzt.

Besonderes Holz – Sibirische Lärche und kanadische Zeder

Blockhäuser, die aus ganzen Stämmen von eingeführtem Holz wie die sibirische Lärche oder die kanadische Zeder erstellt werden, sind teurer als Massivhäuser in vergleichbarer Qualität. Das kommt daher, dass dichtes Holz in guter Qualität einen höheren Preis hat. Als Alternative bieten sich Blockhäuser aus heimischem, geklebtem Fichtenholz an. Der Komfort und die Behaglichkeit stehen in nichts nach. Bei den Kosten ist zu beachten, dass eine Reihe von im Massivbau üblichen Kosten wie für den Außenputz hier entfallen.

Anfällig für Schädlinge – Holzschutz ist wichtig!

Im Gegensatz zu Massivbaustoffen ist Holz anfällig für eine ganze Reihe von Schädlingen. Nagetiere, bestimmte Holzschädlinge und der gefürchtete echte Hausschwamm können an Holzbauteilen enorme Schäden verursachen . Durch entsprechende Holzschutzmaßnahmen kann man diesen Gefahren jedoch wirkungsvoll entgegen wirken. Ein weiterer Schwachpunkt des Baustoffes Holz ist seine Entzündlichkeit. Dennoch muss an dieser Stelle wiederholt werden, dass ein Blockhaus nach einem Brand zu relativ geringen Kosten vollständig renoviert werden kann.

Rund 100 Jahre Lebensdauer

Blockhäuser aus heimischem Fichtenholz haben eine Lebensdauer von etwa 100 Jahren. Bei massiven Häusern kann diese, auch ohne besondere Instandhaltungsmaßnahmen, weit darüber liegt. Eine vergleichbare Lebensdauer wie Massivhäuser besitzen Blockhäuser aus massiven Stämmen eingeführter Holzhäuser, jedoch ist der Preis dieser weit über denen von Blockhäusern aus einheimischem Holz.

Preise und Kosten für Blockhäuser

Die Preise für Blockhäuser hängen im Wesentlichen von der Bauart ab. Eine einschalige Bauweise erfordert eine Mindestwanddicke von 24 Zentimetern, um einen ausreichenden Wärmeschutz zu gewährleisten, wofür sehr dicke Balken aus langsam gewachsenem Holz verwendet werden müssen.

Neben sehr hohen Logistik- und Transportkosten ergeben sich auch höhere Aufbaukosten, angesichts des höheren Gewichts sind auch ein größerer Kran und mehr Personen für den Aufbau notwendig. Preiswerter ist die Variante der einschaligen Bauweise mit Dämmung, bei der es allerdings zu Schallbrücken kommen kann und die Tragfähigkeit der Wand kann je nach Konstruktion herabgesetzt sein. Weiters kann es zu Problemen durch Setzung kommen, da der Block sich setzt, die an einer Ständerwand befestigte Verschalung aber nicht.

Die Doppelblock-Bauweise für gute Dämmwerte

Die Konstruktion des Blockhauses in Doppelblock-Bauweise ist eine weitere Möglichkeit, wobei vom Hersteller zwei Blockbalken in jeweils sieben bis zehn Zentimetern Stärke mit innenliegender Dämmung errichtet werden. Blockhäuser mit dieser Bauweise erreichen sehr hohe Dämmwerte. Die Ausbildung der Blockbalken hat ebenfalls Auswirkung auf den Preis. Dabei fällt der Preisunterschied zwischen Rundstämmen und eckigen Blockbalken nicht besonders hoch aus, da beide gefräst werden müssen.

Profilgefräste Stämme mit Standardmaßen haben den Vorteil, dass Ausbesserungsarbeiten oder Reparaturen um einiges vereinfacht werden. Am teuersten sind Rundstammhäuser, die aus nicht gefrästen ganzen Baumstämmen bestehen. Die meisten Blockhaus-Anbieter bieten mehrere Bauweisen an, haben sich aber in der Regel auf eine spezialisiert.

Der Preis hängt auch von der Holzart ab

Ebenfalls hat die Holzart natürlich einen Einfluss auf den Preis. Kiefernholz ist teurer als Fichte, besitzt aber auch eine höhere Stabilität. Balken aus Leimholz kosten deutlich mehr als Massivholzbalken, was auf die starke erforderliche Behandlung zurückzuführen ist. Häuser aus Leimholzbalken setzen sich aber weniger.

Dafür verliert ein Holz aus Leimholzbalken etwas von der Blockhausatmosphäre. Weiters spielt auch der Zeitpunkt des Bauvorhabens eine Rolle. Viele Anbieter haben im Winter die günstigsten Preise. Als Richtwert kann man bei einem einfachen Blockhaus mit etwa 120 Quadratmetern von Kosten in Höhe von etwa 70.000 bis 100.000 Euro ausgehen.